Informationen zur Behandlung von Hummelstichen und Allergien

Informationen zur Behandlung von Hummelstichen und Allergien

Dort erfahren Sie, wie Sie Hummelstiche vermeiden können, welche Reaktionen auf einen Stich vorkommen können und wie Sie Hummelstiche behandeln. Das Poster für die Hummelstiche und Allergien steht hier als Download für Sie bereit.

Stiche durch Hummeln, Wespen oder Bienen

Hummeln kommen in vielen Ländern von Natur aus vor. Darüber hinaus werden Hummeln und Bienen im Garten- und Ackerbau als Bestäuber eingesetzt. Es gibt viele verschiedene Sorten, die sich in ihren äußeren Merkmalen, wie beispielsweise dem Farbmuster, unterscheiden können. Im Allgemeinen sind Hummeln größer als Bienen und behaarter als Wespen.

Bei Hummeln haben genau wie bei Bienen und Wespen nur die Königinnen und Arbeiterinnen einen Stachel. Die Drohnen (Männchen) besitzen einen solchen nicht. Der so genannte Wehrstachel dient der Verteidigung. Kommt es zum Stich, wird über den Stachel eine geringe Menge Gift in den Körper gepumpt. Beim Menschen führt dies meist zu einem kürzeren, starken Schmerz, der schon bald wieder abklingt. Einige Menschen (ca. 1 Prozent) reagieren auf das Stichgift jedoch allergisch.
Die Reaktion auf einen Hummelstich kann pro Vorfall unterschiedlich ausfallen.

Der Hummel- und Wespenstachel hat keine Widerhaken, weshalb Arbeiterinnen und Königinnen den Stachel wieder zurückziehen und unter Umständen erneut stechen können. Der Stachel der Honigbiene hingegen weist Widerhaken auf. Wenn eine Biene versucht, den Stachel zurückzuziehen, wird dieser zusammen mit der Giftblase aus dem Hinterleib gerissen.

Wie kann man sich vor Hummelstichen schützen?

Hummeln stechen nur selten. Wer mit Hummeln in Berührung kommt, kann die Gefahr, gestochen zu werden, reduzieren, indem er verhindert, dass die Hummeln aggressiv werden. In erster Linie kommt es darauf an, mit den Hummeln ruhig umzugehen. Das bedeutet unter anderem, nicht nach ihnen zu schlagen und nicht gegen den Nistkasten zu stoßen, die Hummeln nicht in die Hand nehmen etc.

Gestochen? Mögliche Reaktionen und Behandlung

Normalerweise tritt nach dem Stich rund um die Einstichstelle eine Schwellung auf. Dabei handelt es sich um eine örtlich begrenzte, <65>nicht allergische Reaktion.65> Der geschwollene Bereich ist gerötet und juckt. Die Reaktion kann sofort eintreten, zeigt sich meist jedoch erst mehrere Stunden nach dem Stich. Die Schwellung und der Juckreiz können mehrere Stunden und manchmal auch Tage anhalten. In einigen Fällen kann ein größerer Hautbereich um die Einstichstelle reagieren; dann dauert es entsprechend länger, bis die Schwellung sich zurückbildet. Auch dies ist noch eine lokal begrenzte, nicht allergische Reaktion.

Behandlung einer lokal begrenzten (nicht allergischen) Reaktion

Eine medizinische Behandlung ist in diesem Fall nicht notwendig. Trotzdem können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um die örtliche Reaktion zu mildern, insbesondere wenn sich die Einstichstelle an einer empfindlichen Körperstelle wie zum Beispiel an den Augen befindet. So sollte möglichst schnell nach dem Stich ein entzündungshemmendes Mittel (wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure (Aspirin) oder Ibuprofen) eingenommen werden. Auch kann die Einstichstelle mit kalten Kompressen gekühlt werden. Darüber hinaus sind in der Apotheke Juckreiz stillende Salben erhältlich (zum Beispiel Azaron mit dem Wirkstoff Diethyl-m-Toluamid).

In dem seltenen Fall, dass in Mund oder Rachen gestochen wurde, ist die unverzüglich Fahrt ins Krankenhaus notwendig, weil es zu einer Blockierung der Luftwege kommen kann. Im Krankenhaus werden unter anderem Corticosteroide (zum Beispiel Prednison) verabreicht und der Patient wird zur Beobachtung da behalten.

Allergische Reaktion

Bei rund 1 % der Bevölkerung können wiederholte Stiche (in manchen Situationen reichen bereits 2 oder 3 Stiche aus) zu allergischen Reaktionen führen, die als allgemeine allergische Reaktion, systemische allergische Reaktion oder als anaphylaktische Reaktion bezeichnet werden. Da für eine allergische Reaktion immer Antikörper vorhanden sein müssen, die nach einem früheren Kontakt mit einem Antigen entstanden sind, kann eine allergische Reaktion nicht bereits nach dem ersten Stich auftreten. Allergische Reaktionen zeigen sich generell sehr schnell nach dem Stich (einige Sekunden bis eine halbe Stunde nach dem Stich).

Die allergische Reaktion wird in vier Schweregrade unterteilt. Dieser nimmt von 1 nach 4 zu:
Grad 1 - Juckreiz, Hautrötung und Schwellungen (Nesselausschlag - Urtikaria) am gesamten Körper
Grad 2 - zusätzlich zu den Symptomen von Grad 1 Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen, Durchfall)
Grad 3 - zusätzlich zu Symptomen von Grad 1 und/oder 2 Atemnot und/oder Erstickungsangst
Grad 4 - zusätzlich zu Symptomen von Grad 1 und/oder 2 und/oder 3 Herzrasen, Bewusstlosigkeit und anaphylaktischer Schock (mit Schwindel, starkem Schwitzen und Frösteln.

Behandlung einer allergischen Reaktion

Konsultieren Sie bei Fieber oder einer Reaktion ersten Grades den Hausarzt. Dieser kann beschließen, abzuwarten. Eine Beobachtung im Krankenhaus ist ratsam, weil die Reaktion im weiteren Zeitverlauf an Intensität zunehmen kann.

Toxische Reaktionen

Eine toxische Reaktion kann auftreten, wenn man innerhalb kurzer Zeit einige dutzend Mal gestochen wird. Allgemeinreaktionen des Nervensystems und/oder Herz-Kreislaufsystems (Herzrhythmusstörungen, Atemnot) können die Folge sein. Auch in einem solchen Fall muss die Person zur Beobachtung und zur Ergreifung unterstützender Maßnahmen ins Krankenhaus gebracht werden.

Hyperventilation

Neben einer starken allergischen Reaktion (Grad 4) kann eine schreckbedingte Hyperventilation zu Bewusstlosigkeit führen. Auch in diesem Fall ist der Notarzt zu alarmieren.

Erhöhtes Risiko

Bei Einnahme bestimmter Medikamente, so genannter Betablocker, wie auch bei Schwangerschaft besteht ein erhöhtes Risiko, nach einem Hummelstich eine allergische Reaktion zu zeigen.

Mit einer Hummelallergie leben

Wer auf einen Hummelstich allergisch reagiert hat, muss nicht zwangsläufig bei einem Folgestich erneut allergisch reagieren. Insbesondere bei allergischen Reaktionen ersten oder zweiten Grades ist die Wahrscheinlichkeit gering. Die Reaktion auf einen Hummelstich kann je nach Fall unterschiedlich sein. Mittlerweile kann man einen Test mit gereinigtem Hummelgift durchführen lassen, um festzustellen, ob man bei einem Folgestich erneut mit einer allergischen Reaktion rechnen muss. Das gereinigte Gift kann auch für eine Desensibilisierungsbehandlung verwendet werden.

Die Hyposensibilisierungskur/Immuntherapie gegen Hummelgift bietet nicht unbedingt auch Schutz vor dem Gift von Bienen und Wespen. Eine entsprechende Kur zielt darauf ab, den Körper gegen Hummelgift unempfindlich zu machen. Wer keine Desensibilisierungsbehandlung durchführen lassen möchte, kann sich ein Rezept für einen Adrenalin-Autoinjektor (beispielsweise den EpiPen oder Jext) besorgen. Dies ist ein Autoinjektor, den man bei sich trägt und mit dem nach einem Stich Adrenalin in den Oberschenkel gespritzt wird.
Allergietests und Desensibilisierungsbehandlungen werden unter anderem von der Abteilung Allergologie, RdGG (Dr. de Groot) am Standort Diakonessenhuis in Voorburg durchgeführt.

Informationen für Ärzte

Ausführliche Informationen darüber, wie allergische Reaktionen ärztlich behandelt werden, erhalten Sie bei Koppert auf Anfrage.
Wenden Sie sich für weiterführende Informationen an einen Allergologen oder Internisten.

Literatur
de Groot H.: Allergie voor insecten, Huisarts en Wetenschap 2002; 45 (7): 362-7
de Groot H.: Allergy to bumble bees. Curr Opin Allergy Clin Immunol 2006; 6: 294-7

Ein gedrucktes Poster mit den Bildern ist bei Koppert erhältlich. Dieses Poster steht auch als download zur Verfügung.
Tipp Vermerken Sie auf dem Poster die Kontaktangaben für medizinische Versorgung und den Notarzt.

Diese Hinweise dienen lediglich Informationszwecken und ersetzen auf keinen Fall die Beratung, Diagnose oder Behandlung eines Gesundheitsproblems durch einen Arzt. Wenn Sie ein Gesundheitsproblem haben oder vermuten, konsultieren Sie bitte Ihren Arzt.

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